1. Mannschaft / Verbandsliga Nord
Erste Mannschaft verliert denkbar knapp gegen Fulda, Absteiger aus der Hessenliga
In unserem Heimspiel gegen die erste Mannschaft vom SC Fulda waren wir mit durchschnittlich gute 100 DWZ-Punkte weniger Außenseiter in diesem Match. Fulda war nämlich bis auf einem Brett in Bestbesetzung angereist.
Nach der Zeitkontrolle glaubten wir allerdings fest daran, mindestens ein Unentschieden oder sogar einen Sieg zu erzielen, aber gehen wir der Reihe nach.
An Brett 6 spielte unser Newcomer Phil mit Weiß gegen einen Gegner mit knapp 2000 DWZ, der also über 500 Punkte mehr auf dem DWZ-Konto hatte. Bereits am Anfang der Eröffnung konnte Phil schon überraschen und ließ damit seinen Gegner lange überlegen. Weiter im Mittelspiel hatte er sogar einen Bauer gewonnen und einen leichten Vorteil. Dieser Mehrbauer war allerdings als Doppelbauer kaum zu verwerten und beide Spieler einigten sich auf Remis.
Tolles Ergebnis für Phil, womit er ganze 25 DWZ-Punkte mit dieser Partie gewinnt! : 0,5-0,5.
Jochen an Brett 5 mit Schwarz hatte in einem leicht schlechteren Endspiel abgewickelt, wo er aber nach und nach die Oberhand gewann, dann einen Bauer und mit einem Angriff auf den König entscheidendes Material und damit auch die Partie. Bad Nauheim ging in Führung!: 1,5-0,5.
Arthur spielte an Brett 3 mit Schwarz gegen den nominell stärksten Fuldaer, einen FM mit 2200 DWZ. Trotz seiner gedrückten Stellung konnte er im Mittelspiel die Partie im Gleichgewicht halten. Sein Gegner fand keinen Durchdringen in seiner Stellung und die Spieler einigten sich auf eine Punkteteilung: 2-1.
Am Spitzenbrett spielte Stéphane mit Schwarz gegen einen um 100 Punkte stärkeren Gegner. Er wurde bereits in der Eröffnungsphase von einem frühen Bauernvorstoß überrascht und fand nicht die richtige Antwort darauf. Anschließend nutzte der Gegner im Mittelspiel weitere Ungenauigkeiten aus und letztendlich konnte Stéphane seine Stellung nicht mehr halten: Fulda glich aus, 2-2.
Am 8. Brett hatte Burkhard mit Weiß zunächst Druck am Damenflügel ausgeübt. Anschließend widmete er sich dem Königsflügel zu und konnte dort durch einen vom Gegner übersehenen Zwischenzug einen Bauer gewinnen. Dadurch war die gegnerischen Stellung so geschwächt, dass beide Springer von Burkhard Richtung gegnerischer Rochade stürmten und die Aufgabe des Gegners erzwingen konnten. Bad Nauheim stand wieder vorne! : 3-2
Simon an Brett 4 hatte zunächst eine scharfe Stellung im Mittelspiel zu bewältigen, die anschließend in einem Endspiel mit gleicher Materialverteilung Turm und Springer mutierte. Sein Gegner hatte allerdings durch seinen im Zentrum vorgerückten Freibauer Raumvorteil. Simon behielt aber die Nerven und konnte in einem Springerendspiel abwickeln, wo er sogar durch sein Bauernmajorität am Damenflügel der einzige war, der auf Gewinn spielen konnte. Leider konnte sein Gegner den weißen Freibauer am Damenflügel mit seinem König gewinnen und gleichzeitig am Königsflügel seinen Springer auf den letzten verbliebenen weißen Bauer opfern und damit Remis erzwingen: 3,5-2,5.
Wir waren also mit zwei noch verbliebenen Partien nur noch ein Remis davon entfernt, gegen Fulda zu punkten.
Es kam zum spannenden Showdown.
An Brett 7 mit Schwarz hatte sich Sebastian mittlerweile eine aussichtsreiche Stellung im Endspiel Turm und gleichfarbigen Läufer auf beiden Seiten erarbeitet. Sein Turm war in der gegnerischen Stellung eingedrungen und es sah so aus, dass einen der beiden weißen Randbauer gewonnen werden konnte. Sein Gegner hatte allerdings einen gedeckten Freibauer, der von seinem Turm hinten und Läufer vorne unterstützt war, konnte aber vom schwarzen König blockiert werden. Vielleicht um keinen Gegenspiel durch das Eindringen der gegnerischen Turms auf der b-Linie zuzulassen, entschied sich Sebastian den Turmtausch zu forcieren und damit selbst auch einen vom Läufer gedeckten Freibauer zu bilden. Leider spielte dann Sebastians Gegner einen cleveren Läuferzug, der entweder zu einem für Schwarz verlorenen Bauernendspiel wegen des gedeckten Freibauer oder zu einer Einsperrung des schwarzen Läufers führte. Sebastian entschied sich für die zweite Lösung, konnte sein Läufer auf Kosten eines Bauers befreien, aber nach dem Eindringen des weißen Königs war die Stellung nicht mehr zu retten: 3,5-3,5.
Das Match würde sich also mit dem Ergebnis der letzten noch laufenden Partie entscheiden.
Hendrik hatte an Brett zwei mit Weiß einen Gegner mit vergleichbarer Stärke. Die Partie war langer Zeit für Hendrik zumindest in der Remisbreite. Es kam zu einem Endspiel mit Springer und gleichfarbigen Läufer und Springer auf beiden Seiten und gleiche Bauernzahl. Schwarz hatte allerdings Raumvorteil und drohte, einen gefährlichen Freibauer am Königsflügel zu bilden. Lange hielt Henrik die Stellung noch im Gleichgewicht, bis es mit knapper Bedenkzeit zu einer komplizierten Abwicklung mit Bauernopfer kam, wo der Schwarze König am Damenflügel eindringen konnte und der schwarze Springer zwei Freibauern am Königsflügel unterstützte, die dann nicht mehr vom verbliebenen weißen Läufer und König aufzuhalten waren.
Damit musste Bad Nauheim leider eine knappe 3,5-4,5 Niederlage hinnehmen, die aber gezeigt hat, wie wir trotz Außenseiterrolle gegen einen Absteiger aus der Hessenliga auf Augenhöhe kämpfen können.