Wir hatten gleich zum ersten Mannschaftskampf der Saison mit 2 Stunden Fahrzeit bis Vellmar (bei Kassel) die längste Strecke zu bewältigen. Wir wurden allerdings für die Anstrengung belohnt, da wir zwei Punkte mit nach Hause zurücknehmen konnten.
Auch wenn wir auf dem Papier bei den meisten Brettern Favorit waren, ging es letztendlich knapp aus. Erst mit der letzten Partie nach über 6 Stunden hartem Kampf konnten wir aufatmen, aber alles der Reihe nach:
Zuerst hatte Dominik mit Schwarz überzeugend nach 20 Zügen durch Druck über die offene g-Linie auf die gegnerischen Königsstellung seinen Gegner überspielt.
Gerhard, auch mit Schwarz, hatte nach der Eröffnung eine vielversprechende Stellung, aber hat leider anschließend den Faden verloren, Ausgleich für Vellmar.
Sebastian hatte mit Weiß einen gleichfarbigen Läuferendspiel erreicht, wo er vorher im Mittelspiel einen Mehrbauer erkämpft hatte. Die Stellung war aber ziemlich geschlossen, so dass sein Gegner ein Eindringen in seiner Stellung verhindern konnte und Remis vereinbart wurde.
Matthias konnte mit Schwarz in einem Mittelspiel, wo beide Könige ziemlich offen standen, die Übersicht behalten und seinen Materialvorsprung behaupten. Damit war der zweite volle Punkt für Bad Nauheim eingefahren.
In der Partie von Jochen haben sich zuerst beide Spieler ohne große Berührungen entwickelt. Danach kam es im Mittelspiel doch zu Verwicklungen mit gegenseitigen Angriffen. In der Zeitnotphase einigten sich beide Spieler in komplizierter Stellung auf Remis.
Henrik am Spitzenbrett mit Weiß hatte den mit Abstand stärksten Gegner im Feld und musste ein schlechteres Endspiel mit zwei Türmen gegen Turm und zwei Läufer verteidigen. Der Gegner ließ aber mit seiner sicheren Endspieltechnik keine Schwindeltricks zu und Henrik musste sich geschlagen geben. Wieder Ausgleich von Vellmar und es sind nur noch zwei Partien am Laufen!
Stéphane hatte mit Weiß lange Zeit eine Stellung mit leichtem Vorteil durch seinen besseren Läufer. In seinem Bestreben, sein schlechter Läufer abzutauschen, konnte Stéphane im Endspiel seinen Gegner bei der Abwicklung überraschen und den gegnerischen Turm am Brettrand dauerhaft einsperren. Danach hat sich der Gegner im anschließenden Turmendspiel mit Minusbauern allerdings zäh verteidigt. Erst nach 80 Zügen und 6 Stunden, als seinen letzten Bauer ein Feld vor der Umwandlung gerade noch rechtzeitig von dem weißen König und den übriggebliebenen Turm gestoppt werden konnte, hat er die Waffen gestreckt. Damit war schon mal ein Unentschieden im Match gesichert!
Simon spielte mit Weiß und hatte an Brett 7 einen starken Ersatzspieler (ca. 2030 DWZ) vorgelegt bekommen. Mit ungleicher Materialverteilung (Turm gegen zwei Springer) und komplett offener Stellung, wo beide Könige bei noch vorhandenen Damen quer durch das Brett flüchten mussten, war der Ausgang lange Zeit völlig offen. Es kam dann zu einem Endspiel Turm gegen Springer und zwei Bauern, wo nur Schwarz gewinnen konnte. Simon fand aber ein Turmopfer, womit er die beiden restlichen Bauern einkassieren konnte und seinen Gegner allein mit seinem Springer ließ. Damit war das Remis und den Mannschaftsieg 4,5 zu 3,5 zu später Stunde besiegelt!