In der letzten Runde der Bezirksoberliga steckte die vierte Bad Nauheimer Mannschaft noch in der Abstiegsregion fest. Und mit der zweiten Mannschaft der Schachfreunde Frankfurt war auch ein starker Gegner zu Gast. Trotz zwischenzeitlicher Hoffnung auf einen Punktgewinn ging der Vergleich mit 3:5 verloren. Und da die Konkurrenz aus Oberursel gleichzeitig punktete, rutschte die Vierte noch auf einen Abstiegsplatz ab.

Der Mannschaftskampf begann schon sehr merkwürdig, weil gerade an den letzten drei Brettern nicht gespielt wurde. Bad Nauheim hatte das siebte Brett unbesetzt und die Frankfurter Gäste hatten sogar nur sechs Spieler dabei. Dmitry Mamiy und Daniel Noblé kamen zu kampflosen Punkten, so dass es gleich 2:1 für die Kurstädter stand.
Die weiteren Hoffnungen der Bad Nauheimer ruhten zunächst auf Ludger Simons. Durch einen Läuferspieß konnte er einen Turm gewinnen. Sein Gegenspieler kam dann jedoch zu einer gefährlichen Mattdrohung gegen den noch in der Brettmitte stehenden König. Da sich dadurch der Damenverlust nicht mehr vermeiden ließ, ging dieser Punkt zum Ausgleich an Frankfurt.
Eine Stunde später gingen die Gäste dann in Führung: Alexander Noblé hatte nach problematischer Eröffnungsbehandlung schlecht gestanden, konnte sich dann aber langsam befreien. Nach riskanten Materialgewinn rächte sich allerdings seine gefährdete Königsstellung und er musste aufgeben.
Im Duell der Mannschaftsführer stand Norbert Nagel mit der Königsindischen Verteidigung etwas passiv, was sein Gegenspieler zu einem gefährlichen Angriff auf die schwarze Königsstellung nutzte. Durch erfolgreiche Verteidigung entstand aber ein ausgeglichenes Endspiel und der Punkt wurde geteilt.
Der halbe Punkte brachte Bad Nauheim aber nicht weiter, da schon bald danach Jack Robinson die Segel streichen musste. Er war gut aus der Eröffnung gekommen und konnte im Mittelspiel sogar einen Bauern gewinnen. In vorteilhafter Stellung lehnte er das Remisangebot seines Gegenspielers ab, aber der Frankfurter erarbeitete sich Chancen und konnte beim Königsangriff durch eine taktische Abwicklung einen Turm gewinnen. Durch diesen Gewinn hatten die Gäste dann auch 4,5 Punkte und dadurch den Sieg in der Tasche.
Danach konnte sich auch Michael Geiger am ersten Brett mit einem Remis zufrieden geben. In einer spannenden Partie mit entgegengesetzten Rochaden nahm er Bauernschwächen in Kauf, hatte jedoch Kompensation durch aktives Figurenspiel. Nach einer etwas ungenauen Fortsetzung kam sein Gegner jedoch zu einem Freibauern, und in unklarer Stellung einigten sich die Kontrahenten auf Remis.

Nach dieser Niederlage begann das Bangen, ob der Verfolger aus Oberursel in seiner Begegnung hatte punkten können. Dann die ernüchternde Nachricht, dass Oberursel 3 unentschieden gespielt hatte und sich damit in der Endtabelle noch knapp vor die Bad Nauheimer Vierte geschoben hat. Dadurch sind die Kurstädter auf den vorletzten Platz abgerutscht und können für die nächste Saison wieder in der Bezirksliga planen.

SC Bad Nauheim 4 – Sfr. Frankfurt 2:   3,0:5,0
1. Michael Geiger: ½; 2. Alexander Noblé: 0; 3. Norbert Nagel: ½; 4. Jack Robinson: 0; 5. Ludger Simons: 0; 6. Daniel Noblé: +; 7. (Stefan Heiden): -; 8. Dmitry Mamiy: +.