In der sechsten Runde der Bezirksoberliga war die vierte Bad Nauheimer Mannschaft bei Eschbach/Usingen zu Gast. Da die Gastgeber gleich zwei Bretter frei ließen, schien sich hier die Chance zu bieten, die entscheidenden Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Aber trotz einiger vorteilhafter Stellungen konnte nur eine einzige Partie gewonnen werden. Nach diesem etwas enttäuschenden 3:5 ist die Vierte auch wieder auf den drittletzten Tabellenplatz zurückgefallen.
Es war schon sehr überraschend, dass Eschbach nur mit sechs Spielern antrat. Nicht nur das erste Brett wurde freigelassen, sondern auch der Spieler für das achte Brett kam nicht. So kamen Alexander Noblé und unser Ersatzspieler Christian Schrader kampflos zu ihren Punkten. Und als sich dann auch weitere Spieler Vorteile erarbeiteten, schien ein Unentschieden oder gar ein Sieg greifbar nahe.
Einzig Daniel Noblé stand gegen Schiffmann etwas kritisch. Und in dieser taktisch sehr komplizierten Stellung konnte der deutlich stärkere Usinger Spieler auch bald eine Figur gewinnen, so dass Daniel aufgeben musste. Am Brett daneben war Jack Robinson gut aus der Eröffnung gekommen und hatte sich Vorteile erarbeitet. Da er jedoch nicht früh genug rochiert hatte, verlor er in der Folge entscheidendes Material durch einen Spieß. Somit hatte Eschbach zum 2:2 ausgeglichen.
Aber erfreulich die Stellung von Michael Geiger am zweiten Brett: Im angenommenen Königsgambit hatte er sich mit Schwarz Raumvorteil geschaffen und eine Qualität gewonnen. Bei der auf beiden Seiten offenen Königsstellung rächten sich dann jedoch zwei ungenaue Züge, die seinem Gegenspieler etwas unverdient den Sieg ermöglichten. Und Stefan Heiden erging es kurz danach nicht besser. Er hatte eine vorteilhafte Angriffsstellung, fand jedoch nicht den richtigen Plan. Und in der Zeitnotphase führte dann ein falscher Zug zur Niederlage. Das war dann schon der vierte Punkt für Eschbach.
Jetzt spielten noch Ludger Simons und Norbert Nagel, die nun beide gewinnen mussten. Norbert war jedoch schon in einem eigentlich ausgeglichenen Endspiel, versuchte aber noch einen Sieg zu erzwingen. Im Bemühen dem naheliegenden Remis auszuweichen, übersah er jedoch ein forciertes Matt, was sein Gegenspieler freudestrahlend zum Sieg nutzte. Der einzige erspielte Punkt gelang dann wenigstens noch Ludger Simons. Zwar hatte er im Mittelspiel seine Dame verloren, dafür aber etwas Kompensation durch ein aktives Figurenspiel erhalten. Und ein schöner Freibauer am Damenflügel entschied dann letztlich die Partie zu seinen Gunsten.
Mit dem Endstand von 3:5 können die Bad Nauheimer aber natürlich nicht zufrieden sein. Bei ihrem schweren Restprogramm ist der Abstiegskampf nun wieder akut geworden.