Was blieb am Ende übrig?
Die Schweiz ist ebenso schön wie teuer, wobei sie ziemlich schön ist. Die Schokolade ist super und teuer, wenn man sie beim Chocolatier frisch einkauft.
Hansi gehört in der Schweiz eine große Supermarktkette. Bei Spendenbedarf ist der erste Ansprechpartner jetzt wohl geklärt…
Die Spielbedingungen sind in Sachen Platz, Lärm und Preisgeld nah an perfekt, was für Amateure quasi perfekt ist.
Die Gegnerschaft ist beim Spiel um den Turniersieg ekelhaft stark. Warum? Beim Meisterturnier sind die Preisgelder so hoch, dass sich zahlreiche Super-GM´s einfinden. Im allgemeinen Turnier gilt: Wenn die Elo unter 2050, das Schweizer Rating aber höher ist, zählt die Elo. Dadurch tummeln sich vorne die Kids (und leider auch mindestens ein Senior, der sich seit Jahren einmal im Jahr in einem anderen Turnier um viele Punkte „runterspielt“, um unter die Elo-Grenze für das allgemeiner Turnier zu kommen, damit er hier viel Preisgeld absahnen kann) und Spieler, die nicht oft Elo-Turniere spielen oder chronisch unterbewertet sind. Davon gibt es einige in der Schweiz.
Das war aber nicht ausschlaggebend für meine zwischenzeitlich mäßigen Ergebnisse, die waren hausgemacht. Wenn man gut drauf ist und kämpft, landet man hier vorne. Spielst Du schlampig, wird es nichts. Ein Turnier mit 150 Teilnehmern pflegt aber immer so zu sein.
Anish Giri hat nicht nur eine Freundin, die so schmal ist wie er (ich bin beeindruckt), sondern auch eine beeindruckende mentale Einstellung gezeigt: Nach zwei Auftaktniederlagen kommt er mit zwei Siegen zurück, nur um dann sofort noch eine Partie zu verlieren und trotzdem mit einem ordentlichen Ergebnis aus dem Turnier zu gehen. Respekt!
Ansonsten findet man in Biel und um Biel herum im Schweizer Jura ungefähr alles, was im Uhrenhandwerk Rang und Namen hat: Rolex, Omega, Tag Heuer, Vulcain, Longines, Swatch, JaegerLeCoultre (etwas weiter weg) und wer einem sonst noch so einfällt. Kaufen kann man die guten Stücke natürlich auch an vielen Orten, wobei sie in der Schweiz wohl billiger sind als in Deutschland (ich habe da mal recherchiert). Man muss nur aufpassen, dass man nicht von den Horden asiatischer, überwiegend wohl japanischer Touristen nicht über den Haufen gerannt wird, die in nahezu jedem Uhrenladen im Dutzend zu finden sind. In Luzern hat daher ein Juwelier reagiert und gleich 4 (in Worten: vier) asiatische Verkäuferinnen an einem sonnigen Wochentag beschäftigt.
Endergebnis: Biel gewinnt trotz teurer Begleitumstände, ich verliere zwar Punkte, dafür aber auch einen tiefen Einblick in das Wesen der Zeit
Wem die Stunde schlägt: Weckerwand im wohl weltweit größten Uhrenmuseum in La-Chaux-de-Fonds, der Keimzelle aller berühmten Schweizer Uhren.
und erheblich an Erholung.
Hier kann man hinfahren wollen…