Bad Nauheim 1 hatte in einem bis zum Schluss spannenden Wettkampf des 16-tel-Finales im 4er-Mannschaftspokal die Schachfreunde Neuberg 1 zu Gast. Neuberg trat mit einer sehr ausgeglichen starken Mannschaft auf Oberliganiveau an und ging dabei an allen Brettern zumindest leicht favorisiert ins Rennen. Die verhältnismäßig schwierigste Aufgabe stand Sebastian an Brett 4 gegen FM Heck bevor. In der Königsindischen Eröffnung verteidigte er gegen die Lg2-Variante auf ungewöhnliche Weise mit einem Doppelfianchetto. Im Mittelspiel gelang es seinem Gegner in ein vorteilhaftes Endspiel abzuwickeln, welches der Schwarze dann nicht mehr halten konnte. Damit stand es 0-1.
Doch es bahnte sich bereits ein Schwarzsieg von Dominik am für Pokalspiele sehr bedeutenden Brett 1 an. Aus der Eröffnung heraus (1. e4 c5 2. a3) sah es zwar optisch so aus als würde er einen schwierigen Stand haben, doch konnte sein Gegner FM Lutz den schwarzen Aufbau nicht widerlegen, sodass Dominik mit Geschick dem Weißen die Stellung abnehmen konnte. Durch den wichtigen Sieg an Brett 1 war nun der Vorteil wieder auf Seiten der Heimmannschaft. Von den verbliebenen 2 Weißpartien musste also nur noch ein Punkt geholt werden, um den Mannschaftskampf zu unseren Gunsten zu entscheiden.
An Brett 3 geriet Gerald in seinem geliebten c3-Sizilianer in eine etwas schlechtere Position und lies im Mittelspiel die Möglichkeit aus in Vorteil zugehen, durch einen Fehler entstand letztendlich ein remisliches Endspiel mit Minusbauer und Bauernmehrheiten auf den verschiedenen Flügeln. Henriks Gegner hingegen spielte nach der Grünfeld-Indischen Eröffnung einige Ungenauigkeiten und geriet unter Druck. Gerade als die Stellung etwas abzuflachen drohte, unterlief seinem Gegner Hankel im 24. Zug eine weitere Ungenauigkeit. Henrik wickelte in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und Mehrbauern ab. Da Schwarz zu dem Minusbauern noch eine Schwäche in Form der schlechten Bauernstruktur am Damenflügel besaß, war die Partie nicht mehr zu halten. Nach 5,5 Stunden und 61 Zügen resignierte sein Gegner und der Mannschaftssieg war aufgrund der Berliner Wertung eingefahren. In der verbliebenen für den Mannschaftskampf jetzt nicht mehr entscheidenden Partie geriet Gerald gegen Lehnert in akute Zeitnot und damit war seine inzwischen schlechte Stellung nicht mehr zu halten.
Unter dem Strich steht nach einer guten Mannschaftsleistung mit 4 bis zum Schluss ausgekämpften Partien ein etwas überraschender und sehr knapper Sieg gegen eine starke Neuberger Mannschaft.(Bericht: Henrik Bollmann)