Für die vierte Mannschaft lief es bisher in der Bezirksliga insgesamt erfreulich. So kam es am 7. Spieltag zum Spitzenspiel bei Bergen-Enkheim. Bad Nauheim konnte wieder in der Stammbesetzung antreten; die Gastgeber boten drei Ersatzspieler auf, waren aber noch immer leicht stärker besetzt. In einem ausgeglichenen Wettkampf gelangen den Kurstädtern jedoch einige Überraschungen, die sich zu einem 5:3 für Bad Nauheim summierten. Durch diesen Sieg konnte zwei Spieltage vor Saisonende die Tabellenführung in der Bezirksliga übernommen werden.
Die Situation in der Schach-Bezirksliga war vor diesem Spieltag ungewöhnlich spannend. Gleich vier Mannschaften lagen punktgleich vorne, die in zwei direkten Duellen gegeneinander anzutreten hatten. Oberursel 3 besiegte dabei den SV Frankfurt Nord, Bad Nauheim musste beim Tabellenzweiten Bergen-Enkheim antreten.
Für Bad Nauheim begann das Match wenig vielversprechend. Ludger Simons hatte eine taktische Abwicklung übersehen, durch die er sein Rochaderecht einbüßte. Dadurch verblieb sein König ziemlich schutzlos in der Brettmitte, was schon bald darauf zu einer unhaltbaren Stellung führte. Die Kurstädter kamen jedoch bald zum Ausgleich durch Jack Robinson, der schon frühzeitig mit einer Springergabel einen Turm gewonnen hatte und diesen deutlichen Vorteil auch schnell zum Sieg verwertete. Doch die Gastgeber legten wieder vor. Daniel Noblé war zwar mit Materialvorteil aus der Eröffnung gekommen, stellte seine Dame jedoch etwas unglücklich und verlor beim Rückzug eine Figur und dann auch die Partie. 2:1 für Bergen-Enkheim.
Sven Grunenberg hatte einen mehr als 300 DWZ-Punkte stärkeren Ersatzspieler als Gegner, lieferte diesem jedoch einen ausgeglichenen Schlagabtausch. Der Bergen-Enkheimer versuchte im Endspiel lange zu gewinnen, aber mit Läufer gegen Springer konnte Sven am Ende verdient einen halben Punkt einstreichen. Dies markierte den Wendepunkt im Mannschaftskampf. Den zwischenzeitlichen Ausgleich errang Stefan Heiden mit den schwarzen Steinen. In einer ausgeglichenen Stellung wollte sein Gegenspieler diese vorteilhaft öffnen, konnte aber seine vorgestoßenen Bauern nicht halten. Und das Endspiel mit Mehrbauern ging klar an den Bad Nauheimer Spieler.
Nun liefen noch die drei Partien an den vordersten Brettern. Hier hatte Alexander Noblé zwar einen schönen Mehrbauern, konnte diesen aber gegen eine geschickte Verteidigung nicht zum Sieg ausnutzen, sondern musste sich mit Remis begnügen. Zu der Zeit hatte Norbert Nagel jedoch schon einen deutlichen Stellungsvorteil über die Zeitkontrolle gerettet. Sein Gegenspieler gab kurz danach auch die Partie auf, als ein Figurenverlust unvermeidlich wurde. Danach lag Bad Nauheim erstmals vorn.
Die letzte Partie am Spitzenbrett setzte dann den Schlusspunkt. Hier hatte der routinierte Frankfurter Mannschaftsführer trotz knapper Bedenkzeit einen Angriffsversuch gestartet. Aber Hansi Denner hatte längst starken Druck gegen den feindlichen König aufgebaut und ließ die Stellung dann auch innerhalb weniger Züge zusammenbrechen. Dieser letzte Punkt durch Hansi Denner ergab dann den komfortablen 5:3-Sieg für Bad Nauheim.
Mit jetzt 12:2 Punkten führt die Bad Nauheimer Vierte nun die Bezirksliga an. Punktgleich ist nach diesem Spieltag nur noch das Team von Oberursel 3, die beim nächsten Spieltag Ende März zum direkten Vergleich nach Bad Nauheim kommen. Dann wird der erste Aufstiegsaspirant ausgespielt.
Hansi Denner: 1, Alexander Noblé: ½, Norbert Nagel: 1, Ludger Simons: 0, Daniel Noblé: 0, Stefan Heiden 1, Sven Grunenberg: ½, Jack Robinson: 1.