Die 2. Runde der Frankfurter Stadtmeisterschaft brachte folgende Ergebnisse:

Vladislav Kolker und Uli Kretner gewannen gegen ihre nominell schwächeren Gegner in Turmendspielen mit Mehrbauer.
Gerald Holzschuh gewann ebenfalls erwartungsgemäß und ist damit mit 2 Punkten derzeit bester Bad Nauheimer.
Erwin Kaliski rettete sich aus schlechterer Stellung in ein Remis gegen den Bad Homburger Nachwuchsspieler Marco Rolf und Guntram Hilbenz kämpfe am Längsten und sicherte sich ebenfalls ein Remis. Im B-Turnier verlor Edgar Richter leider, nachdem er zunächst einen Gewinn ausgelassen hatte, dann ein Dauerschach und schließlich noch verlor. Ich selbst verlor gegen GM Milov, dazu unten mehr.
Danach hatte ich Gelegenheit die anderen Partien zu verfolgen, die zum Teil in und durch die Zeitnot am Schluss entschieden wurden, so zum Beispiel an Brett 1, wo es lange so aussah, als ob Rudolf Benninger ein Remis gegen GM Khenkin halten könnte. Doch er verlor schließlich durch Zeit in einem Turmendspiel mit 2 gegen 3 Bauern an einem Flügel.
In der Partie an Brett 13 Chandler-Dürmeier ließ sich der Schwarze in Endspiel Springer gegen Turm in Zeitnot den Springer wegschnappen.
Eine saubere Endspielabwicklung gab es in der Partie an Brett 10 Braunberger-Rolle zu sehen. Diese Partien sind dann auf der Turnierhomepage im Laufe der Woche nachspielbar.
Überraschungen gab es dann auch einige, z.B. an Brett 3 der Sieg von Roland Schmitt gegen IM Telljohann.

Nun zu meiner Partie: Milov-Willems
milov1
Hier folgte 11. …Se4, was erst einmal in der Megabase gespielt wurde. Es folgte 12. Ld3 Ld5 (soweit hatte ich das diese Woche mal angeschaut) 13. c4 Lc6 14. Lxe4 Lxe4 15. Sxc5 Lxf3 16. gxf3 Tfc8
milov2
Die letzten Züge habe ich relativ schnell gespielt, weil sie mir logisch erschienen. Wie GM Milov später sagte, mutmaßte er, dass ich alles bis hierhin vorbereitet hatte. Er überlegte lange daran, ob er mit Sxb7 nehmen schlagen kann, kam aber zu dem Schluß, dass es nicht gut ist.
Es folgte 17. Le3 b6 18. Sd3 (der Springer steht hier sehr gut)  Txc4 19. Kd2 Sbd7 20. Thc1 Tac8 21. Txc4 Txc4 22. a4 Tc7 (besser war g5, f6, oder e6) 23. a5
milov3
Jetzt mache ich einen Rechenfehler. Wer Lust hat, der kann ihn ja suchen. Die Lösung folgt dann unten:
23. …bxa5 24. Txa5 Lh6
Variante A: 25. Txa7 Txa7 27. Lxa7 Sxe5 28. Sxe5 Lxf4+ nebst Lxe5
Variante B: 25. Lxa7 Sxe5
Variante B1: 26. Txe5 Txa7
Variante B2: 26. Sxe5 Lxf4+ 27. Kd3 (oder woanders hin) Lxe5 28. Txe5 Txa7
Es gibt noch ein paar Zwischenzüge, aber das sind die wichtigsten Varianten. In welcher Variante hat Weiß einen wesentlich besseren Zug ?

Die Analyse verschiedener Varianten mit GM Milov war sehr interessant, so dass ich trotz der Niederlage mit dem Abend zufrieden war.
Die Lösung und das Partieende folgt unten.

 

 

 

 

Lösung: In der Variante B2 kann Weiß 27. Le3 ziehen und Weiß hat eine Mehrfigur. Es folgte 27… Lxh2? 28. Ta9+ Kg7 29. Sg4 1:0 (greift den Läufer h2 an; ich wollte dann eigentlich Tb7 spielen mit Angriff auf b2 mit Schach und Schlagen des Springers auf h2, aber leider droht auch Lh6 matt, daher gab ich auf.