Kurzfristig mussten die Bad Nauheimer auf Lothar Schnitzspan am Spitzenbrett verzichten und fuhren trotzdem mit Hoffnungen nach Wiesbaden-Dotzheim. Am 1. Brett begann die Partie mit einem Paukenschlag.
[column width=“47%“ padding=“6%“] Henrik Bollmann mit Schwarz lief in eine Eröffnungsfalle und stand schon dadurch früh auf verlorenem Posten:1.d4 d5 2.c4 c6 3.cxd5 cxd5 4.Sc3 Sc6 5.Sf3 Sf6 6.Lf4 Lg4 7.Se5 Db6 8.Sxg4 Sxg4 9.e3 [9.e4 e5 gibt leichten Vorteil für Weiß, ist aber am Brett kaum zu finden(9…Dxb2 10.Ld2 Sxd4 11.Da4+ Kd8 12.Tb1 Sc2+ 13.Ke2 hätte man auch erst finden müssen) ] 9…Dxb2 10.Dc1 Dxf2+ 11.Kd1.
Auch ohne rochierten König spielte Gerhard Diez mit Weiß:
1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 Sc6 6.Sxc6 bxc6 7.e5 Sd5 8.Se4 Dc7 9.f4 Db6 10.c4 Lb4+ 11.Ke2. Hierzu gibt es bereits 220 Partien in der Megadatabase ! Gerhard hatte im weiteren Verlauf Vorteil, musste in folgender Stellung dann allerdings froh sein, dass sein Gegner nicht Txh7 nebst d2 zog, was für schwarz einfach gewinnt. Schwarz zog sofort d2, wonach Th5 remis hält. In der Schwarz-Partie von Jochen Rothenbacher (1.d4 d6 2. Sf3 Sf6 3. h3) gab es interessante Verwicklungen, die in ein Endspiel mit gleicher Bauernzahl mündeten. Leider verlor Jochen dann durch einen Überseher.
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Patrick Will (Königsindisch) und Dominik Will (Spanisch) erzielten jeweils mit Weiß ein remis, wobei Patrick wohl zwischendurch besser stand, zum Schluss aber mit einem Bauern weniger das Remis annehmen musste.
Mit seiner Lieblingsvariante im Skandinavier (1. e4 d5 2. exd5 Dxd5 3. Sc3 Dd6) errang Stephané Reinert mit bereits in der Eröffnung Materialvorteil und führte diesen sicher zum ersten Bad Nauheimer Sieg.
Matthias Willems mit Schwarz hatte nach 5 Zügen unter Verlust der Rochade bereits die Damen getauscht und nach zähem Positionskampf schließlich folgende Stellung (Weiß am Zug erreicht):Weiß hat keine guten Züge mehr. Der Springer b1 sieht so aus, als ob er noch nicht gezogen hat, aber er war schon zweimal entwickelt. Es folgte 44. Kd2 Sd6 und Schwarz konnte mit 45. … Sxe4 den ersten Bauern und schließlich die Partie gewinnen.
Jetzt stand es 3,5:3,5 und nur noch Ernesto Fromme kämpfte am Brett in optisch schwieriger Stellung, doch nach genauen Manövern bot sein Gegner remis an, so dass es am Ende 4:4 stand.(M.Willems)
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